NOZ – Neue Oberaargauer Zeitung

Harmonisches Chaos

Natalie Brügg

Nächsten Samstag ist es soweit: Die Band Palmer tauft ihre erste CD im Kleintheater in Langenthal.

Es ist schwierig, denn Sound von Palmer in kurzen Worten zu beschreiben. Auf der Homepage wird er als «Noisecore» bezeichnet. Harmonisch, aber ohne Zweifel hart. Melodiös, aber mit Ecken und Kanten. Musik von Palmer lässt sich definitiv in keine Schublade stecken. Hinter dem Namen stecken Jan Wälchli, Steve Diener, Ueli Heiniger und Remo Röschli aus dem Oberaargau, welche sich vor sieben Jahren zusammen gefunden haben. Vor vier Jahren kam die erste Promo-CD mit vier Songs. Aber auch schon vorher waren Palmer an verschiedenen Konzerten in der ganzen Schweiz engagiert. Diesen Frühling hat sich die Band an die arbeit gemacht und im Studio ihr erstes Album produziert. Das Resultat wird am Samstag ab 20 Uhr im Kleintheater an der «CD-Release Party» gefeiert.

Seit sieben Jahren seit ihr als Palmer unterwegs. Kennt ihr euch aus Schulzeiten?

Jan: Nein, eigentlich nicht. Ich war vorher mit Steve in einer anderen Band, wie auch Ueli und Remo in anderen Bands gespielt haben. Alle Bands haben sich aufgelöst. Ich habe Steve gefragt, ob wir nicht eine neue Band gründen wollen. Er hat zugesagt. Dann sind wir an Ueli und Remo gelangt.
Steve: Langenthal ist ein kleines Pflaster, da kennt man sich.
Ueli: So um die 20 geht vieles auseinander, aber die besten bleiben (lacht)…

Der Name «Palmer» könnte auch eine Reggaeband bezeichnen. Wie ist er entstanden?

Jan: Wir haben in unserem alten Bandraum über den Namen diskutiert. Ich glaube es war Steve, der den Vorschlag gebracht hat.
Steve: Der Name sollte kurz und prägnant sein. Er sollte nichts preisgeben. Mit dem Namen ist es ein bisschen wie mit unserer Nebelmaschine. Zuerst sieht man nichts und dann kommt die grosse Überraschung.
Jan: Ausserdem sollte man den Namen aussprechen können – ein Name, der hängen bleibt.

Nun steht der Name nach sieben Jahren endlich auf einem CD-Cover. Was erwartet den Hörer?

Ueli: Die Aufnahmen kommen einem Live Konzert sehr nahe, was wir von Anfang an angestrebt haben.
Jan: Sie ist einfach authentisch. Neun Stücke, spannend, abwechslungsreich und intensiv.
Steve: «This goes to eleven» ist von A bis Z aus einem Guss. Man merkt die harte Arbeit, die dahinter steckt.

Wieso hat es sieben Jahre gebraucht?

Jan: Eigentlich haben wir ja schon im Jahr 2004 die erste CD gemacht, die Promo-CD mit vier Stücken. Obwohl wir eigentlich viele Konzerte gaben, wollten wir etwas Handfestes, was wir den Veranstaltern zuschicken konnten.
Ueli: Wir hatten da – es ist einige Zeit her – ein lustiges Erlebnis in Lenzburg. Wir waren die letzte Band des Abends. Vor uns waren vor allem Schülerbands auf der Bühne, welche klassischen Metallsound gespielt haben. Als wir zu spielen begonnen haben, wurde mit der Nebelmaschine alles eingenebelt. Als sich der Nebel verzogen hatte, standen noch 5 «harte Jungs» im Raum und haben sich ausgetobt. Sie meinten nachher, dass sich so wenigsten die 10 Franken Eintritt gelohnt hätten. Der Veranstalter hat aber eindeutig nicht mit härterem Sound gerechnet…
Jan: Heute könnte das wohl nicht mehr passieren. Manuel Fischer (Spider Music) ist auf uns zugekommen und hat das Booking und Marketing übernommen.

Euer Stil lässt sich nicht «schubladisieren ». Wie würdet ihr selber ihn beschreiben?

Remo: Kann man nicht so genau sagen…
Ueli: Das ist sehr subjektiv.
Jan: Sicher eine breite Palette.
Steve: In der Musik wird man immer mit anderen Bands verglichen. Meiner Meinung nach hat unser Sound eine interessante Dynamik und man spürt die Energie, die dahinter steckt.

Was habt ihr für die Plattentaufe geplant?

Jan: Sicher kein grosses Tam-Tam mit Champagner! «E gueti Zyt zäme ha». Viel Musik von der Gastband Sludge und natürlich von uns kann erwartet werden. Ausserdem werden wir natürlich versuchen, unsere CD’s und Shirts unter die Leute zu bringen (lacht).