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Review: Palmer – Momentum

Reto

Zweites Album der Riffinstitution aus Langenthal. Und das genau ist es, eine unheimlich riffige Angelegenheit. Fies, immer furztrocken und mit einem Herzen aus Noiserock, genau wie wir unseren Metal am liebsten haben. Ach, so schön.

Naja, schön ist vielleicht der falsche Ausdruck. Diese neun Songs verlassen sich auf die allmächtige Macht der Leadgitarre. So gestalten sich denn auch die Songs, von der Southern Metal-Schiene von „Renegade“ über den vorherrschenden Noise-Sludge bis zum erstaunlich offenen Post-Metal der Marke „Frühe Isis“ in den letzten vier Songs. Herrlich, denn die Kompositionen sind souverän. Kratzig, brutal und trotzdem auf ihre Art nachvollziehbar weil durchgehend nervenaufreibend. Schweizer Qualitätshandwerk sozusagen. Selbiges gilt für das lieblich bösartige Geschrei höchster Güteklasse und die sehr druckvolle Produktion (+ Inspiration) von V.O. Pulver, die wie die Faust aufs Auge passt. Logisch, bei derart schwerer Kost. Lediglich, das spanisch anmutende Gezupfe beim Rausschmeisser hätte man sich sparen können.

Auch wenn es „nur“ eine Schweizer Band ist, sollte man sich „Momentum“ sofort zulegen, wenn man die 1999-er-Version von Post-Metal vermisst und einem Unsane zu unproduktiv sind. Hervorragend!

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