Pitfire

Review – Surrounding The Void

by Reto

Tief verwurzelt im Untergrund findet man auch in der faden Schweiz immer wieder Bands, die genau sich selber sind und mit einer urtümlichen Gewalt zu fesseln vermögen. Seit geraumer Zeit sind Palmer immer wieder ein Lieferant von finsterer Musik mit störrischer Wucht.

Dabei ist «Surrounding The Void» erst ihre dritte Platte, aber die Langenthaler operieren auf eine Art und Weise, das man ihnen eine ganz eigene Vision von harter Musik zusprechen möchte. So ist der fiese Sludge dieser Platte in einer hoffnungslosen Finsternis beheimatet, welche die ganze Wucht von Bands wie Neurosis (früh), Eyehategod, Unsane und Gojira kombiniert. Nämlich zu einem eckigen und brutalen Koloss, der sich nicht eine Sekunde um Trends oder Erwartungen schert. Zwischen den abstossenden Stop-and-Go-Riffs, die mit der Gewalt eines Orkans über dich hineinbrechen, erkennt man die Identität dieser Band, die sich in einer ehrlichen und schonungslosen Ehrlichkeit ausprügelt. Das ergibt eine künstlerische Durchschlagskraft, die man nicht jeden Tag findet. Und wenn massive Songs zwischen Enge und Weite toben und ein kleines Stück Himmel zeigen (z.B. «Divergent») kann man das verdauen. Lediglich die «progressiv» melodischen Entspannungen (z.B. «Artein») passen da nicht immer richtig.

Attitüdenfreier Post-Metal mit der Wucht der Verzweiflung aber auch mit fröhlichen Spielereien, der hart trifft.

Link to article