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Review: Palmer – This one goes to eleven

Monthy

Und sie tut es doch – Palmer’s “This one goes to eleven” geht wirklich und wahrhaftig bis zu Track 11, auch wenn die Positionen 9 und 10 in Form von Bonustracks im Booklet unterschlagen werden und deshalb Zweifel an der Aussage des Titels streuen. Erst dann schliesst Titelsong “Eleven” das Album ab. Dass Heiniger/Röschli/Diener/Wälchli damit sagen wollten: “Lieber 9 als 11, aber dafür gut” ist also reine Spekualtion, würde aber ganz gut zu CD und Band passen. Schon mit ihrer ersten EP hatten sich Palmer genug Zeit gelassen und das Debut-Album erschien sage und schreibe sieben Jahre nach Bandgründung, in diesem Januar. Shouter Steve Diener tobt sich auf “This one goes to eleven” nach bester Indie-Core-Manier auf dem mächtigen, aber keineswegs eintönigen Soundbett von Gitarrist Jan Wälchli, Bassist Ueli Heiniger und Drummer Remo Röschli aus. Genauso tempo- wie rhythmusstark – zumeist im wohligen Wechsel und mit effektiven Misstönen durchsetzt – geben Palmer locker genug her, damit man gerne mit ihnen nachzählt, wieviele Songs denn nun genau auf “This one goes to eleven” drauf sind. Unanständig sind Palmer übrigens trotz Musikstil nicht, wie genauere Abklärungen via Booklet ergeben müssen, da man eingentlich ja kein Wort versteht bei dem Sound. Palmer’s Texte drehen sich meist um innere Konflikte, Versuchungen oder bittersüsse Erfahrungen und nehmen nur im Opener “Shedding Skin” im übertragenen Sinn leichte Formen von Horror an. Und das muss ja auch nicht immer sein… Der Sound Palmer’s leidet jedenfalls nicht an zu wenig emotionalen Zwängen, die auf “This one goes to eleven” aggressiv abgearbeitet werden. Ein reifes Debut, will ich doch meinen!