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Review: Palmer – This one goes to eleven

Sickman

PALMER stricken geschickt eine Kombination aus modernen Sounds zusammen, der in der Schnittmenge zwischen Sludge, Post Hardcore und Alternative Metal liegt. Müsste ich Vergleiche ziehen, würde ich ORANGE GOBLIN (oder wahlweise eine andere, schwere Stoner-Band) nehmen und diese mit MASTODON in einen Topf werfen, ein paar Mal kräftig umrühren und für die geschmackvollen Spitzen eventuell noch die eine oder andere Zutat, wie zum Beispiel CULT OF LUNA hinzufügen; letzteres aber eben nur, um die Randnoten ein wenig zu betonen.

Wenn man bedenkt, dass diese Burschen hier aus der Schweiz kommen und mir eher wenige Bands aus dieser Region geläufig sind, die ähnlichen Sounds frönen, sollte man vor PALMER einen kleinen Anstandsknicks machen, denn sie bringen das, was sie machen gut, ehrlich und weitestgehend überzeugend rüber.

Selbst wenn die eine oder andere Ecke in manchen Songs noch ein wenig ausgefeilter hätte tönen können oder der ständige Schreigesang nach meinem bescheidenen Geschmack etwas variabler hätte ausfallen können, erledigen PALMER ihre Sache von solide bis gut.

Der Sound ist schwer, die Instrumentierung, bzw. das Gespielte ebenso und hier und da verspürt man sogar eine gnadenlose Riff-Walze über einen hinwegrollen. So soll es sein. Die klitzekleinen, eingestreuten Jazz-Spielereien möchte ich an dieser Stelle nicht weiter beleuchten, denn selbst wenn in der Promo-Info damit geworben wird, sind diese Einflüsse nur sehr marginal zu vermelden und somit nicht wirklich ausschlaggebend oder tiefer erwähnenswert.

Letztendlich ist “This One Goes To Eleven” ein nettes bis gutes Album um aufgestaute Aggressionen abzulassen und zudem bestens geeignet, den konservativen Nachbarn mit fettem Gitarrengedonner und gnadenlosem Geschrei den Mittagsschlaf zu rauben. Antesten geht für alle Genreinteressierten hiermit mindestens der Reinhörbefehl raus.

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