BurnYourEars.de


Review: Palmer – This one goes to eleven

Chris

Was macht den Unterschied? Was können PALMER, was andere Bands aus dem immer unübersichtlicher werdenden Sludge/ Post-Hardcore-Sektor nicht können? Klingen doch eh alle gleich, oder? Stimmt schon, letztlich ist das einfach Geschmacksache. Aber für meine Ohren haben die Schweizer den Bogen raus, wie man ein spannendes Album konzipiert, ohne die drölfzigste NEUROSIS- oder ISIS-Kopie zu sein, sich ewig langen Spannungsaufbauten zu widmen, um dann am Ende – ach wie originell – alles mit groß viel Getöse wieder einzureißen. PALMER hauen vielfach sofort in die Fresse und versprühen neben Atmosphäre auch Leidenschaft. Und dass diese hörbar wird, erlebt man nicht ganz so oft.

Zum einen liegt die Stärke von „This One Goes To Eleven“ im puren Soundvergnügen, dem Klang, der Dich einfach niederwalzt. Satt, satter, am sattesten, und das gilt für Gitarren, Schlagzeug und Reibeisen-Stimme Steve Diener. Glückwunsch für den 1-a-Job an die Jungs von GURD, denn VO Pulver und Franky Winkelmann haben die Platte in ihrem „Little Creek Studio“ gemischt und gemastert.
Zum anderen reißt mich die Musik einfach mit, diese modernen Riffs, die durch den Verlangsamungs-Wolf gedreht und mit dezent eingestreuten Noises unverbraucht und doch gewohnt klingen. Auch die Dramaturgie der Songs funktioniert für mich einfach besser als auf vergleichbaren Platten. Vielleicht liegt’s an der frischen Schweizer Luft, die uns neben KRUGER nun die zweite herausragende SludeCore-Band auf die Oberfläche wirbelt. Damals beschrieb ich KRUGER als „brachial aber stets zugänglich“, ohne „besonders kompliziert oder gewollt abgefahren zu agieren“. Und genau das trifft auch auf PALMER zu, die schon seit 2000 existieren, 2004 ihre erste EP veröffentlicht und bereits Touren mit BLOOD FOR BLOOD, HARMFUL oder besagten GURD hinter sich haben.

Wie immer gilt: Reinhören müsst Ihr selber. Wer sich bei KRUGER und Co. heimisch fühlt, sollte das unbedingt tun.

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Metalglory.de


Review: Palmer – This one goes to eleven

Toby

Die Schweizer PALMER bestehen schon seit 2000 haben aber erst eine EP („Demo“ – 2004) und seit Ende 2007 ihr Debütalbum draußen, welches auf den Namen „This One Goes To Eleven“ hört. Acht Songs und ein Instrumental werden in 43 Minuten geboten.

PALMER bewegen sich in den Kreisen des Post-Hardcores, Sludge und Metals. Sie spielen eine zähe und schwere Art des Metals. Brutale Vocals werden umrahmt von zähflüssigen Melodien und brechenden Drumsounds. Auf „This One Goes…“ bewegen sich PALMER in zwei Zonen. Die eine bewandert die schnelleren Gefilde, welche jedoch nicht minder zäh und brachial sind. Songs wie `Shedding Skin´, `Temmptation´ oder `Deception´ ballern zwar schneller als die restlichen Songs, aber dennoch ist eine gewisse Schwere zu füllen, die einen niederdrückt. Die Mid-Tempo- und Slow-Mo-Songs (z.B. `Who I Am´, `Times Past By´ oder `Souls Divided´) dagegen walzen sich so dahin und ziehen den Hörer förmlich herab in einen Mahlstrom langsamer Melodien und brachialer Schwere. Jedoch sind es diese Songs, die das Album leicht herunterziehen. Die schnelleren Songs sind, es die PALMER besser stehen. Die Band wirkt bei höherem Tempo agiler und sehr viel interessanter. Eine Ausnahme ist das knapp zehn Minuten lange Herzstück des Albums, `Souls Divided´: Dieser Song zieht alle Register: von Mastodon, über Isis bis hin zu Down!

Diesen beiden Grundthemen (musikalisch gesehen) werden ab und zu kurze, sehr gut passende Jazz-Passagen hinzugefügt. Hier merkt man wirklich, dass die Musiker etwas können. „This One Goes To Eleven“ ist ein musikalisch hochwertiges, wenn auch zwiespältiges Album. Reinhören lohnt sich aber auf alle Fälle!

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Bloodchamber.de


Review: Palmer – This one goes to eleven

Michael Bach

Seit dem Jahr 2000 treiben die Jungs von PALMER bereits ihr Unwesen auf den Bühnen der Schweiz und Umgebung und mit „This One Goes To Eleven“ veröffentlichen sie jetzt ihr erstes Full Length Album, nach einer EP aus dem Jahr 2004. Mit so einem Vorlauf darf man also getrost davon ausgehen, dass weder Grünschnäbel am Werk sind noch ein undurchdachter Schnellschuss veröffentlicht wird.

Es braucht nicht lange, bis man erkennt, wo der Hase lang läuft. PALMER haben sich dem Sludge / Noise / Post-Hardcore verschrieben und genauso hört sich das auch an. Zäh, drückend und geräuschvoll wabert es aus den Boxen und man weiß nicht, ob die dröhnende Welle jemals irgendwo ankommen wird. Es gibt eine Menge Dissonanzen und obwohl jedes Lied eine Melodie hat, drängen sich stets die Rhythmen und Rhythmuswechsel in den Vordergrund. Auch der Gesang von Steve Diener dient (sic!) in erster Linie den Songs. In den langsamen, krachigeren Passagen spricht er oft eher als zu singen oder er schreit in (gefühlter) Zeitlupe. Wenn das Lied es fordert, kann er aber auch eine Menge Druck hinters Mikro bringen.
Interessant sind im musikalischen vor allem die Variationen der zwei Saitenbearbeiter, die immer wieder eine Überraschung parat haben. Sei es die nach quietschender Geisterhaustür klingende Gitarre bei „Who Am I“, das fast schon entspannende Zupfen bei „Bitter Sweet Revenge“ oder das für PALMER-Verhältnisse richtig treibende „Temptation“. An Ideen mangelt es wahrlich nicht.

Aber so viel Einfallsreichtum muss auch gebändigt und in Form gebracht werden. So ist „This One Goes To Eleven“ wahrhaft keine leichte Kost (und soll es sicher auch nicht sein). Wenn man nicht aufmerksam zuhört, wird man hauptsächlich Geräuschkollagen wahrnehmen. Man benötigt auf jeden Fall mehrere aufmerksam verfolgte Durchläufe bis man das Album zu schätzen weiß. Und dann ist es immer noch nicht unanstrengend und die noisigeren Passagen sind selbst nach einigem Hören nur schwer bestimmten Liedern zuzuordnen. Der Großteil der erkennbaren Variation liegt in den kurzen Melodieanfängen und –übergängen. Ich würde fast soweit gehen zu sagen, dass PALMER ein knapp 43-minütiges Noiseepos geschaffen haben, in dem die Trackeinteilung nicht unbedingt nötig gewesen wäre.

Wer sich im Genre heimisch fühlt und gerne zu BOTCH und Konsorten entspannt, oder wer gespannt darauf ist, wie frühe MASTODON auf einem Drittel der Geschwindigkeit klingen könnten, sollte sich „This One Goes To Eleven“ anhören. Alle anderen wird man mit diesem Album ziemlich sicher nicht überzeugen können.

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Bleeding.4Metal.net

 

Review: Palmer – This one goes to eleven

Lestat

Bands, die zum einen beispielhaft für das Genre sind und zum anderen dadurch Ressentiments bestätigen sind was tolles. Zunächst wird klar, warum Sludge (zu deutsch: Matsch, Schlamm) so heißt, wie er heißt: Zäh wie Schlamm ergießt sich eine Masse aus den Boxen, lullt einen ein und fesselt einen wie Matsch die Schuhe an den Boden. Man kann versuchen zu entkommen, wird aber von der zähen Masse immer wieder eingeholt werden. Und ist es eigentlich gar nicht die eigene musikalische Vorliebe, so wird man doch irgendwie von der Musik gefesselt. Die in der Bandinfo versprochenen Jazz-Elemente beschränken sich dabei auf einige wenige Zwischenparts, in denen es ein wenig Geklimper beisteuert. Was den Sound angeht, so wurde ein gutes Mittelding aus matschig und klar gefunden, das einfach zur Musik passt.
Ganz am Ende gibt es dann noch eine seltsame Orgie von Spielereien mit Bass und Gitarre, die v.A. durch das Quitschen von Gitarrensaiten dominiert wird.

Alles in Allem zeigen PALMER, dass Sludge die Musik der Schweizer zu sein scheint (neben Doom Metal wahrscheinlich) und liefern ein durchaus ordentliches Album ab, in das all jene mal reinhören sollten, die das Gegenteil von DRAGONFORCE suchen oder sich einfach mal einlullen lassen wollen.

Musik-Terrorverlag.de


Review: Palmer – This one goes to eleven

Michael Päben

“Shedding Skin” brüllt es aus den Boxen…Tonnenschwere Gitarren schälen sich aus dem dichten Sound heraus, um dann Platz für eine kleine unverzerrte Ruhepause zu machen. Die Gitarren fangen wieder an zu surren, noch spielen die Drums einen entspannten Beat, um sich dann doch wieder in einem Lava-artigen Wall of Sound wieder zu finden. Gegen Ende des Songs wird sogar noch die Groove-Maschine angeschmissen.

Na, das nenne ich doch mal einen gelungenen Opener! Denn alle Trademarks der Schweizer Noise-Doom-Metal-Sludge-Core-Attentäter finden sich in diesem Song bereits ein: Das allseits bekannte Wechselspiel zwischen laut und leise… kleine Oasen der Ruhe, die sich mit gewaltig fetten Riffs abwechseln. Abwechslungsreiches Songwriting, das trotz der verschiedenen Parts sehr homogen herüber kommt. Kleine Jazz-Sprengsel, die die eigene Note noch mehr hervorheben und ein lupenreiner, zermalmender Sound, der den Eidgenossen von den GURD-Mitgliedern Pulver und Franky auf den Leib geschneidert wurde. Das Ganze kulminiert in dem zehnminütigen Abgesang namens „Souls Divided“. Der danach folgende letzte, neunte, Track wurde dem LP-Titel entsprechend schlicht „Eleven“ benannt, besteht aber leider aus dem üblichen Unfug, aus dem Hidden-Tracks gerne bestehen. Hier wird wieder einmal das nerven quälende Saiten-Geknarre eingesetzt. Schade, hätte ich bei dem Titel des Longplayers doch eher an den berühmten Gitarrenverstärker gedacht, dessen Regler doch bitte bis „11“ gehen müsste (SPINAL TAP lassen grüßen).

Aber egal, denn alles was davor kommt ist großes Kino von internationalem Format. Man merkt zu jeder Zeit, dass die Band schon seit dem Jahr 2000 zusammen spielt und sich nicht erst vorgestern dazu entschlossen hat, diese Art von Musik in die Welt hinauszutragen. Besonders gut gefällt mir, dass nicht nur alle Nase lang Breaks in den Sound hineingewebt werden müssen, sondern zwischendurch auch mal ausgiebig gerockt wird und das sogar in bester CROWBAR-Manier. Daran sind auch die fehlerlosen und druckvollen Vocals von Steve Diener nicht ganz unschuldig. Als weitere Referenzpunkte muss man natürlich MASTODON angeben, aber auch Elemente von Bands wie THE OCEAN oder CONVERGE finden sich in dem vielschichtigen Sound wieder. Ich schmeiße auch noch die alten ULME mit in den Topf, da der Gitarrensound und die Rhythmus-Arbeit mich des Öfteren an die deutsche Ausnahmeband erinnert.

Mehr Lob kann ich nun wirklich mehr aussprechen, deswegen sollte alle Freunde des Noise-Core in all seinen Varianten der Band unbedingt ihr Gehör schenken. Es muss nicht immer Amerika sein, aber trotzdem bleibt die Frage: Who killed Laura Palmer?!

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Helldriver-Magazine.de


Review: Palmer – This one goes to eleven

rg

Palmer aus der Schweiz existieren bereits seit 2000 doch erst jetzt erscheint das erste Album der Band. Acht Jahre sind eine lange Zeit um Songs und Ideen reifen zu lassen. Das kann man dem Album auch anhören. Hier sind definitiv keine unerfahrenen Musiker am Werk. Die Band kombiniert Sludge, Metal und Noise zu einem Gesamtsound der sich am besten mit Bands wie Cult Of Luna, Neurosis oder auch Isis vergleichen lässt. Wobei die Truppe es insgesamt weniger Atmosphärisch als die genannten angehen lässt und sehr viel häufiger die Sludge/Stoner-Riffkeule schwingt. Die Band zimmert massive Riffwände zusammen die immer wieder durch ruhige Parts aufgelockert werden. Das ganze spielt sich im unteren Tempobereich ab. So entsteht eine recht erdrückende Stimmung, was aber in diesem Fall keinesfalls negativ auszulegen ist. Palmer schaffen es ihre Songs interessant zu gestalten und somit zu fesseln. Mit den ganz Großen des Genres können sie zwar noch nicht ganz gleichziehen, sind aber definitiv auf einem guten Weg dahin. Die Produktion fand im Studio GURD statt und klingt entsprechend fett. Den Namen Palmer sollte man sich merken.

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Heavy-Metal.de


Review: Palmer – This one goes to eleven

Menschenfeind

PALMER aus der Schweiz existieren schon seit dem Jahr 2000, haben es aber erst jetzt geschafft ihr Debüt zu veröffentlichen. Ihr Stil ist eine schwer verdauliche Kombination aus Hardcore, Alternative Metal und Sludge. In der Bandinfo wird noch von Jazz-Elementen gesprochen, diese sind aber mehr als zu vernachlässigen. Ein Glück, denn die bereits gebotene Mischung liegt schon schwer genug im Magen. Hier wird einiges vom Hörer abverlangt.

Der Sound ist absolut fett und hat mächtig Druck, sodass die Riffs alles planieren was ihnen in die Quere kommt. So soll es sein! Die Atmosphäre ist sehr stark auf Aggression ausgelegt, Shouter Steve Diener unterstützt diese Stimmung mit seinen extremen Growls und dem stellenweise düsteren Flüstern sehr gut. Die Rhythmusfraktion hat auch alles im Griff, die Post-Hardcore Elemente kommen hier besonders stark raus. Doch PALMER können nicht nur auf die Tube drücken, hier und da haben sich einige ziemlich geile Breaks eingeschlichen, die dem ganzen Material noch mehr Dynamik verleiht. Hier und da fühlt man sich zwar stellenweise etwas überrumpelt und hat leichte Probleme, den roten Faden wiederzufinden, doch genau das macht aus „This One Goes To Eleven“ zu einem höchst anspruchsvollen Werk.

Man merkt, ich bin begeistert! Ich hätte nicht gedacht, dass man so aggressive Musik erschaffen kann, wenn man aus der beschaulichen Schweiz kommt. Wer nichts gegen eine leicht abgedrehte Stilmischung hat und auf Hardcore und Metal steht, sollte zugreifen!

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Pavillon666.fr


Review: Palmer – This one goes to eleven

Avalon

Et un autre groupe dans le style « à la mode », un ! La scène metal regorge en ce moment de groupes clonés estampillés deathcore/metalcore. Attention cependant, tous ne sont pas de simples clones et tous ne sont pas forcement ennuyeux. Nous avons à faire ici à un jeune groupe suisse allemand, crée en 2000, qui a sorti un EP en 2004 et donc son tout premier album en 2007/2008. Sur un court extrait de leur bio, le label promet un mélange de Suldgecore/metal, avec des influences jazz, alternatif, pro et post rock. Le menu est alléchant, voyons voir ce qu’il se passe en cuisine.

Premier point positif, une bonne production, et un artwork/livret à la fois sombre et un peu torturé. Musicalement ensuite, c’est du lourd (qui parle de doom-core ?). Certes le groupe possède ce petit air de ‘déjà entendu’, surtout coté voix, un deathcore écorché au maximum, c’est devenu si fréquent… d’autant plus qu’il est ici très linéaire et à force, fatiguant. Par contre niveau instruments, c’est parfois la fête. Entre du gras, lourd – et conventionnel – metalcore (« Temptation »), se glisse des compos qui ressortent bien du lot tel le bon « Bitter sweet revenge » avec des breaks, des passages prog, etc… Malheureusement, la lourdeur générale de ce metal sludge/core ne sauve pas entièrement les meubles et l’autre partie moins conventionnelle qui se réclame de leurs influences jazz/prog ne sont que trop peu nombreuses pour faire de cet opus une réussite, et pouvoir se démarquer de la multitude de groupes identiques.
Dommage car le potentiel est là, il ne manque plus qu’une musique plus originale, plus barrée, et plus surprenante. Pour une fois que je regrette qu’un groupe ne fasse pas plus ressortir ses influences…

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The-Pit.de


Review: Palmer – This one goes to eleven

Niclas Pepperhoff

Die Band Palmer kommt aus der schönen Schweiz und existiert bereits seit knapp acht Jahren. Doch erst jetzt erscheint mit „This One Goes To Eleven“ ihr offizielles Debütalbum, das eine durchaus positive Überraschung darstellt. Produziert von VO Pulver und Franky Winkelmann, ihrerseits Mitglieder der schweizerischen Band GURD, bietet „This One Goes To Eleven“ – anders als man bei diesem Albumtitel vielleicht gedacht hätte – neun druckvoll produzierte Songs, die für Post – Hardcore, Noisecore und Sludge – Freunde und für Fans von Bands wie Converge oder aber Isis durchaus interessant sein könnten.

Besonders das gute Gespür für Abwechslung innerhalb der Songs ist dem Quartett absolut anzuerkennen. Hier werden mal idyllische, psychedelische Momente, mal druckvolle, teilweise gar doomige Wutausbrüche und streckenweise völlig undurchschaubar erscheinende Noise – Passagen konsequent aneinandergereiht und dies in einer Art und Weise, die zu keinem Zeitpunkt aufgesetzt oder langatmig erscheint. Es ist zwar nicht so, dass sich „This One Goes To Eleven“ als unheimlich eingängig erweist und auch wird sich dieses Album mit Sicherheit nicht als Hintergrundmusik bei einem gemütlichen Treff mit Freunden eignen, aber damit rechnet der geneigte Noisecore – Anhänger sowieso nicht und will dies wahrscheinlich auch gar nicht.

Ein Highlight des Albums ist in meinen Augen bereits der langsame, aber intensive Opener „Shedding Skin“, bei dem besonders der sonderbar coole Gesang von Frontmann Steve Diener ins Auge fällt, welcher gekonnt zwischen brodelnden Brüllorgien und dreckigen Rockvocals variiert.
Ebenfalls zu den Höhepunkten des Album gehört „Deception“, das eine ziemlich rockige und prägnante Gitarrenarbeit aufweist und mich aus irgendeinem Grund von der Atmosphäre (weniger von der Musik) her partiell an die wiedervereinigten Revolutions – Rocker Rage Against The Machine erinnert. Bemerkenswert sind auch die unheimlich gelungenen Wendungen, die diesen Song stetig nach vorne treiben.

Wo wir gerade beim Thema Wendungen sind; der mit fast zehn Minuten Spielzeit längste Song des Albums „Souls Divided“ beinhaltet solche (wie nicht anders zu erwarten war) en masse und beeindruckt mit einer unheimlich düsteren und beklemmenden Stimmung, zu welcher der mysteriöse Sprechgesang natürlich ungemein beiträgt. Abgesehen vom langweiligen viermüntigen Instrumentalgeräuschinferno „Eleven“ befindet sich auf „This One Goes To Eleven“ kein Ausfall und die Songs verfügen über eine lobenswerte qualitative Konstanz.

Fazit: Zwar bin ich persönlich nicht der allergrößte Noisecore – Anhänger und Fan, aber ich kann mit sehr gut vorstellen, dass „This One Goes To Eleven“ bei eben diesen recht gut ankommen wird. Rein objektiv lässt sich festhalten, dass Palmer ein musikalisch ansprechendes und niveauvolles Album kreiert haben, in das die angesprochene Zielgruppe mal ein Ohr riskieren sollte.

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Whiskey-Soda.de


Review: Palmer – This one goes to eleven

Baja

Seit 2000 gibt es die Schweizer Band Palmer bereits und doch hat es bis heute gedauert, bis die vier Herren ein Debütalbum auf die Menschheit loslassen. “This One Goes To Eleven” heißt das gute Stück und man kann getrost das Motto ‘was lange währt, wird endlich gut’ hierauf anwenden.

Was den Hörer auf “This One Goes To Eleven” erwartet ist schwer in Schubladen zu stecken. Noisecore sagt Palmer selbst dazu und es passt vielleicht wirklich am ehesten zu dem, was Sänger Steve Diener, Gitarrist Jan Wälchli, Bassist Ueli Heiniger und Schlagwerker Remo Röschli da fabrizieren. Eine Mischung aus Tempo, Rhythmus, Aggressivität und Härte vereint sich mit den rauen, tiefen Growls von Steve Diener. Einfach ist das Werk des Quartetts nicht zu verdauen, dafür kostet es zu viel Anstrengung den Songs mit ihren teilweise krank und verquer klingenden Parts zu folgen, die immer genau dann von eingängigen Melodienbögen abgelöst werden, wenn man denkt es nicht mehr ertragen zu können. Warum die Scheibe “This One Goes To Eleven” heißt, obwohl auf dem CD-Cover nur neun Tracks ersichtlich sind und davon der letzte “Eleven” heißt, gilt es nun noch herauszufinden. Die Empfehlung lautet hier: Tracks mitzählen und man kommt von ganz allein dahinter.

Palmer haben ein bemerkenswertes Debüt geschaffen, das sich, sauber produziert, positiv vom ganz normalen Metal-Einheitsbrei abhebt, auch wenn “This One Goes To Eleven” sicher niemals Mainstream werden wird, da die Band Einiges von ihren Hörern abverlangt.

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